Im Bereich der Infektionsserologie/Immunologie wird eine umfassende serologische Diagnostik durchgeführt. Antikörper oder Antigene verschiedener Krankheitserreger aus dem Bereich der Virologie und Bakteriologie werden hier nachgewiesen. Neben hochsensitiven Screeningtests werden hochspezifische Bestätigungstest (z.B. Immunoblots) durchgeführt, um eine möglichst hohe Sensitivität mit einer möglichst hohen Spezifität zu kombinieren. Anhand der verschiedenen Befundkonstellationen kann der Infektionszeitpunkt oder die Akuität einer möglichen Erkrankung telefonisch oder mittels schriftlicher Befundinterpretation beurteilt werden. Der Infektionszeitpunkt hat insbesondere in der Schwangerschaft eine entscheidende Bedeutung. Serologische Tests sind darüber hinaus wichtig bei der Frage nach der Immunität (z.B. ausreichender Schutz vor Diphterie?) oder zum Ausschluss einer akuten Infektion (z.B. Quantiferontest zum Ausschluss einer aktiven Tuberkulose).
Außer Serum als Ausgangsmaterial spielt auch noch Liquor eine wichtige Rolle innerhalb der Infektionsserologie/Immunologie. Die gemeinsame Diagnostik von Serum und Liquor mit Reiber-Schema, oligoklonale Banden und den verschiedenen Antikörperindices erlaubt zusammen mit der Zellanalytik eine umfassende Beurteilung des Liquorstatus. So kann z.B. der Grad einer Schrankenstörung, das Ausmaß einer intrathekalen Antikörperbildung (1-, 2- oder 3-Klassen-Reaktion), die Dominanz der Schwerkette (IgG, IgA oder IgM) ein wichtiger Hinweis auf die Erkrankung sein. Neben den serologischen Untersuchungen spielt hier auch der molekularbiologische Nachweis von Erregern im Liquor eine Rolle.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Durchführung von Immunfixationen und Kapillarzonenelektrophoresen inklusive der Bestimmung von Immunglobulinen und Leichtketten. Die Beurteilung dieser Bausteine ist ein entscheidender Punkt in der Diagnostik von z.B. Multiplem Myelom und Lymphomen. Mit der Immunfixation, eine Kombination aus Eiweißelektrophorese und Immunpräzipitation, kann hierbei der Typ einer Gammopathie (z.B. IgG.kappa) differenziert werden. Als Material spielen hier vorwiegend Serum, aber auch Urin, eine Rolle.