Material vom Infektionsort ohne Kontamination entnehmen Probenentnahme –sofern möglich- vor Beginn einer Antibiose, ggf. in einer Antibiotika-Pause.
Röhrchen immer mit Patientennamen, Entnahmeort und Uhrzeit der Entnahme versehen.
Einige Erreger sind außerhalb des menschlichen Körpers sehr empfindlich, entsprechendes Untersuchungsmaterial bspw. bei Verdacht aus Lambliasis, Shigellose, Meningokokken-Meningitis etc. muss schnellst möglich ins Labor transportiert werden. Nachstehende Hinweise zur Lagerung bzw. zum Transport bitte unbedingt berücksichtigen.
siehe Rachen-, Ohren-, Nasen-, Augenabstrich
siehe Genitalabstrich
siehe Wundabstrich
Grundsätzlich empfehlen wir für Abstrichuntersuchungen die Verwendung von eSwab® Abstrichröhrchen.
Siehe hierzu bitte auch Untersuchungsmaterialien A-Z/ Abstriche
Becton-Dickinson (BD) Bactec-Blutkulturflaschen
Lagerung und Transport
Unverzüglicher Transport in das Labor (innerhalb 4h)
Beimpfte Blutkulturen vor dem Transport bei Raumtemperatur lagern, nicht im Kühlschrank!!!
Probennahme
Aus der Praxis: Die Verwendung von Becton Dickinson (BD) Blutkulturflaschen ermöglicht in Verbindung mit dem neuartigen MALDI-TOF System für die schnelle Erregeridentifizierung einen Direktnachweis von Erregern aus der positiv gemeldeten Blutkultur. Damit liegen relevante Befunde häufig einen Tag schneller vor als mit der traditionellen Mikrobiologie!
Copan eSwab®
Standardabstrichtupfer für Vaginalabstriche
Copan eSwab® Urethra
Für Urethralabstriche
Lagerung und Transport:
Möglichst unverzüglicher Transport in das Labor.
Proben sind möglichst gekühlt bei 4-8°C aufzubewahren.
Bemerkungen:
Die Untersuchung auf Mykoplasmen und Ureaplasmen erfolgt bei Vaginal- und Urethralabstrichen automatisch.
Chlamydia trachomatis-PCR und/oder Neisseria gonorrhoeae PCR-Untersuchungen müssen gesondert angefordert werden. Bitte auf Anforderungsschein entsprechend vermerken.
Als Untersuchungsmaterial werden für den kulturellen Erregernachweis und molekularbiologische Untersuchungen beflockte eSwab® Abstrichtupfer mit Transportmedium empfohlen.
Lagerung und Transport
Für die kulturelle Diagnostik ist ein unverzüglicher Transport in das Labor notwendig, in Notfällen, außerhalb der regulären Transport- und Laborarbeitszeiten, bitte telefonische Meldung an diensthabenden Laborarzt. und ggf. gesonderten Probentransport organisieren
Für PCR und serologische Untersuchungen können die Proben gekühlt bei 4-8°C vorübergehend aufbewahrt werden
Mindestmenge
Konventionelle bakterielle Kultur: mindestens 1 ml.
Allgemeine Bemerkungen
Lagerung und Transport
Möglichst unverzüglicher Transport in das Labor (nicht länger als 24h).
Proben sind möglichst gekühlt bei 4-8°C aufzubewahren.
Sputum
Mindestmenge: 2-5ml.
Bei noch nicht gesicherter Diagnose sollten mindestens 3 Proben an drei verschiedenen Tagen gewonnen werden.
Gewinnung durch Abhusten aus tiefen Atemwegen. Morgensputum besonders geeignet. Kein Sammelsputum.
Wenn kein Sputum gewonnen werden kann, sind folgenden Alternativen möglich:
Bronchialsekret
Mindestmenge: 2-5ml
Bronchoskopische Gewinnung! Trachealsekret von intubierten Patienten ist wegen der potentiellen Kontamination durch Begleitkeime nicht empfohlen.
Die Anwendung von Lokalanästhetika kann das Untersuchungsergebnis verfälschen.
Bronchoalveolare Lavage
Mindestmenge: 20-30ml
Möglichst gezielt das betroffene Segment lavagieren
Die Anwendung von Lokalanästhetika kann das Untersuchungsergebnis verfälschen
Magensaft/-spülwasser
Bei Verdacht auf eine offene pulmonale Tuberkulose kann bei Kindern < 6. Lebensjahr die Untersuchung von Magensaft eine sinnvolle Alternative zur Untersuchung von Sputa darstellen.
Für Tuberkulose-Kulturen aus Magennüchternsekret 2-5 ml, aus Magenspülwasser 20-30 ml einsenden.
Für die Untersuchung von Magensaft werden Spezialröhrchen mit Trinatriumphosphatpuffer benötigt. Bei Bedarf bitte anfordern!
Gewebeproben
Mindestmenge: So viel Untersuchungsgut wie möglich.
Steriler Probenbehälter ohne Zusätze (kein Formalin!), evtl. durch Zugabe steriler Kochsalzlösung vor Austrocknung schützen.
Abstriche
Abstriche sind für die Tuberkulose/Mykobakteriendiagnostik in der Regel nicht geeignet. Kulturelle Diagnostik nur aus Primärmaterial sinnvoll (Biopsien, Punktate, Geschabsel).
Pleura- und Aszitespunktate, Aspirate, Exsudate
Mindestmenge: 30 - 50ml
Möglichst große Probenmengen in sterilem Probenbehälter einsenden. Die zu erwartenden Erregerkonzentration fällt in der Regel gering aus.
Urin
Mindestmenge: 30 ml,
Vorzugsweise Morgenurin, kein Sammelurin, kein Mittelstrahlurin
Liquor
Mindestmenge : 3-5 ml,
wenn zusätzlich zur Kultur eine TBC-PCR angefordert wird, wird insgesamt ca. 8-10ml Liquor benötigt.
Lagerung und Transport
Möglichst unverzüglicher Transport in das Labor.
Proben sind möglichst gekühlt bei 4-8°C aufzubewahren.
Gewebeproben
Mindestmenge: So viel Untersuchungsgut wie möglich.
Steriler Probenbehälter ohne Zusätze (kein Formalin!), evtl. durch Zugabe steriler Kochsalzlösung vor Austrocknung schützen.
Punktate
Möglichst große Probenvolumina einsenden.
Punktat/Aspirat in steriler Spritze aufnehmen und mit sterilem Verschluss versehen.
Bei zu erwartenden längeren Transportzeiten kann zusätzlich zu Nativmaterial in Spritzen auch Probenmaterial in Blutkulturflaschen überführt und eingesandt werden. Mindestfüllmenge bei pädiatrischen Blutkulturen 1-3ml, bei „normalen“ Blutkulturen 8-10ml.
Copan eSwab®
Standardabstrichtupfer für mikrobiologische Untersuchungen
Lagerung und Transport
Möglichst unverzüglicher Transport in das Labor.
Proben sind möglichst gekühlt bei 4-8°C aufzubewahren.
Bemerkungen
Für Abstrichuntersuchungen sollten ausschließlich die beflockten eSwab® Abstrichröhrchen mit Transportmedium verwendet werden!
Lagerung und Transport
Möglichst unverzüglicher Transport in das Labor.
Proben sind möglichst gekühlt bei 4-8°C aufzubewahren.
Allgemeine Hinweise
Sputum
Bronchoalveolare Lavage
Lagerung und Transport
Möglichst unverzüglicher Transport in das Labor.
Proben sind möglichst gekühlt bei 4-8°C aufzubewahren.
.Allgemeine Hinweise
Cave: „E+R“ umfasst nur die kulturvierbaren bakteriellen Infektionserreger Salmonella, Shigella, Yersinia und Campylobacter!
Die Diagnostik von gastrointestinalen Viren (Rota-, Adeno, Astro- sowie Norovirus) sowie Clostridioides difficile muss separat angefordert werden.
Untersuchungen auf Lamblien, Amöben, Würmer und Wurmeier müssen ebenfalls separat angefordert werden. Für die mikroskopische Diagnostik benötigen wir frischen (lauwarmen) Stuhl.
Zur Erhöhung der Sensitivität sollten 3 Stuhlproben eingesandt werden. Diese sollten aus 3 unterschiedlichen Stuhlgängen, optimaler Weise von drei aufeinander folgenden Tagen, stammen.
Bitte bei Kassenpatienten die EBM-Ausnahmekennziffer „32006” nicht vergessen, um das Budget nicht zu belasten.
Urinröhrchen ohne Stabilisator
Borat-haltiges Stabilisatorröhrchen
Lagerung und Transport
Urinproben ohne Stabilisator (gelber Schraubverschluss) sollten gekühlt gelagert (4-8 °C) und möglichst rasch in das Labor transportiert werden.
Urin in Borat-haltigen Stabilisatorröhrchen (grüner Schraubverschluss) kann bis zu 24h bei Raumtemperatur gelagert bzw. transportiert werden.
Bemerkungen
Vor Abgabe der Urinprobe sollte eine adäquate Reinigung der äußeren Genitalien mit Wasser und Seife durchgeführt werden, ggf. Patienten bei Reinigung und Probennahme unterstützen.
Einsatz von Stabilisatorröhrchen vs Eintauchnährböden
Generell gilt: Urindiagnostik aus Borat-haltigen Stabilisatorröhrchen (grüner Schraubverschluss) liefert die besseren bakteriologischen Resultate in kürzerer Zeit! Das Borat-haltige Transportmedium verhindert die Vermehrung der Bakterien, töten sie aber keineswegs ab, so bleibt die Keimzahl auch bei Raumtemperatur stabil.
Wir raten vom Einsatz von Eintauchnährboden („Uricult“) ab. Die Ermittlung der Keimkonzentration ist bei der Verwendung von Eintauchnährböden nicht möglich. Außerdem können beim Einsatz von Eintauchnährböden zusätzliche Arbeitsschritte für die Gewinnung von Reinkulturen notwendig sein, wodurch sich Verzögerungen in der Befundung ergeben können. Ein erstes Resultat inkl. Erregeridentifizierung und Angaben zur Keimzahl pro ml erhalten Sie bei der Untersuchung von Urinproben in Stabilisatorröhrchen in der Regel innerhalb von 24 Stunden.
Cave: Urin aus Borat-haltigen Stabilisatorröhrchen ist nicht für molekularbiologische Untersuchungen, z.B. Chlamydia trachomatis bzw. Gonokokken-PCR geeignet! Bitte hierzu Nativurin einsenden.
Copan eSwab®
Standardabstrich für mikrobiologische Untersuchungen
Lagerung und Transport
nach Probennahme: gekühlt (4-8 °C), Transport ins Labor möglichst innerhalb 8 Stunden.
Bemerkungen
Für Abstrichuntersuchung von Wunden sollten ausschließlich die beflockten eSwab® Abstrichröhrchen mit Transportmedium verwendet werden!
Grundsätzlich ist die Aussagekraft von Wundabstrichen im Vergleich Nativmaterial aus Wunden eingeschränkt. Nach Möglichkeiten sollten stets Gewebeproben oder Punktate/Aspirate (z.B. von Empyemen oder Abszessen) eingeschickt werden.
Vor dem Abstreichen einer Wundfläche sollte diese, insbesondere bei chronischen Wunden, gereinigt werden und Fibrin, Detritus und Eiterbeläge entfernt werden. Der Wundabstrich erfolgt anschließend von gesäuberten Wundgrund
Abstriche von kutanen Fisteln oder von noch geschlossenen, kutanen Abszessen werden nicht empfohlen, da hier lediglich der Nachweis von Standortflora der Haut zu erwarten ist. Das Material sollte aus der Tiefe des Infektionsprozesses z.B. im Rahmen der Abszessspaltung oder des chirurgischen Debridements gewonnen werden.